ACUD-Theater in den Medien

Tagesspiegel

Das andere Afghanistan

Konzerte, Literatur, Filme und Diskussionen in Berlin

01.07.2023


von Patrick Wildermann

Auszug (...)

Raum für Kulturschaffende, die zu Hause nicht arbeiten können. Das Goethe-Institut im Exil eröffnet seinen Länderschwerpunkt Afghanistan mit einem Kulturfestival im Kunsthaus Acud.


Auch der afghanische Charlie Chaplin hat sich unter die Leute gemischt, gut schaut er aus mit seiner Melone und dem markanten Schnauzbart. Er posiert für Fotos und heftet einem strahlenden Mann ein Herzchen ans Revers. Als „Afghan Charlie Chaplin“ mit millionenfach geklicktem Youtube-Kanal ist der Schauspieler Karim Asir weit über die Grenzen Kabuls hinaus populär geworden, als Spaßmacher, der Slapstick und soziales Engagement zu verbinden verstand. Bis die Taliban, diese erklärten Feinde der Kunst und des Humors, ihn zur Flucht zwangen. Über Asirs hindernisreichen Weg nach Bochum sind damals viele Berichte erschienen.


Den Tramp vom Hindukusch jetzt im Hof des Kunsthauses Acud zu sehen, das führt einem auch noch einmal vor Augen, wie weit entfernt Afghanistan mittlerweile scheint – in den westlichen Medien, im Bewusstsein, in einer Zeit, die Krise auf Krise türmt. Immerhin: Das Goethe-Institut im Exil, dessen Einladung Asir gefolgt ist, startet jetzt einen mehrmonatigen Länderschwerpunkt Afghanistan. Beginnend mit einem dreitätigen Festival, das Kunst- und Kulturschaffende aus Exil-Communities und der deutsch-afghanischen Diaspora versammelt, das lyrische Lesungen, Filme, Ausstellungen, Puppentheater und Performances zeigt.

Die Theaterperformance „Hans im Glück“ ist auch im Acud zu sehen. © Abdul Wahab Mohmand

Link zum Presseartikel

Zur Vorstellung im ACUD-Theater Archiv.