Johannes Hoffmann: Hals zu kurz
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Gespielt am:
mit:
Kristina Günther, Lucie Ingrová
regie:
Jiří Honzírek
musik:
Matěj Kotouček
technik:
Jan Neugebauer
produktion:
Kristýna Břečková
Eine alte Frau am Ende ihres Lebens, eine Überlebende, erzählt von und aus ihrem Leben. Sie hat die Wegmarken der tschechischen, deutschen, europäischen Geschichte aus nächster Nähe erlebt. Sie streitet, sie ringt - bis ihr die Sprache zu entgleiten droht. Ein Monolog, der sich finden will, aber immer wieder in Mehrstimmigkeit, in mehrere Ichs zerfasert. Stimmen einer Frau, die sich selbst befragen, streiten, widersprechen, sich einig und uneinig sind. Wer spricht hier eigentlich noch? Ist es noch die alte Frau oder sind es schon längst Stimmen anderer – Meinungen, Ängste, mediale und private. Ein „europäischer“ Sprachstrom, der sich verselbstständigt hat?
Hals zu kurz ist ein Stück über die Anpassungsfähigkeit des Menschen, die Suche nach sich selbst und nach seiner Zugehörigkeit. Ein individuelles Schicksal wird dem Schicksal einer ganzen Gesellschaft und einer Region gegenübergestellt, die einst zu Osteuropa gehört hat und doch in der Mitte Europas liegt. Die Protagonistin, die sich auf ihre eigenes Ende vorbereitet, die sich fragt, wer sie eigentlich war und ist und was sie hinterlassen wird, dient als Folie, um Fragen nach Staat und Nation zu stellen, nach europäischen Verhältnissen, insbesondere denen zwischen Ost und West.
Theater Feste ist ein unabhängiges professionelles Theater, das 1999 gegründet wurde. Es widmet sich tabuisierten sozialen und politischen Themen, meist unter Benutzung historischer Stoffe mit vergleichbaren Konstellationen und Figuren. Öfter arbeitet es mit Laien und Darstellern in schwierigen Lebenslagen. Ziel des Theaters ist es, das Bewusstsein für die jeweilige Problematik zu schärfen, um so die Verantwortung und das Engagement der Gesellschaft für Lösungen herauszufordern und zu stärken.