Burgán

Das Stück Burgán stellt ein Trio von Matadoren vor, das - der Generation X überdrüssig geworden - versucht, die „normale“ Weltordnung wieder her zu stellen. Allerdings verfangen sich die Charaktere  in den endlosen Wiederholungen ihrer obsessiven Rituale, aus denen sie nicht mehr ausbrechen können oder vielleicht auch nicht wollen.

Zu Anfang des Stückentwicklungsprozesses ließen sich die Künstler:innen von Personen des öffentlichen Lebens inspirieren, deren Geschichten durch Aspekte popkultureller Figuren, insbesondere aus Kinderliteratur oder populärer Musik, angereichert wurden.

Die Inspiration, die aus der Kinderliteratur geschöpft wurde, ist auch eine subtile, am Ende kaum mehr wahrnehmbare Hommage an das Werk des tschechischen Regisseurs Jan Kačena.

Mit dem Projekt Burgán kehrt Handa Gote zu früheren, „intimeren“ Arbeiten wie Rain Dance und Metal Music Productions zurück. Arbeiten, die in einem theatralen Sinn als „spielerischer“ und weniger intermedial basiert beschrieben werden könnten. Wie im Fall von Rain Dance,  das auf der Grundlage von Roman Sikora‘s kritischer Beobachtung entwickelt wurde, dass zeitgenössische tschechische Theatergruppen keine aktuellen Problematiken mehr verhandeln, sondern sich in ihren Arbeiten eher den unterschwelligen Neurosen der heutigen Welt widmen und diese Thematik in mehr oder weniger kryptischen theatralen Bildern verhandeln.

Burgán (burgunda, burgyne, burkón, burak, burka)- ist eine regionale Bezeichnung für die Futterrübe.
Beispiel für die Verwendung:
"Wir pflanzten die Futterrübe, damit die Kühe etwas zu essen hätten“.
"Ihr jungen Leute könnt euch kaum vorstellen, wie schwer wir es hatten! Und wir waren so arm, dass wir die Rüben selbst essen mussten!“

Am 16.11.23 findet im Anschluss ein Publikumsgespräch mit Theaterscoutings Berlin statt.