Dauer:
Tickets:
Gespielt am:
Es spielen:
Niclas O´Donnokoè, Martha Freier, Elisabeth Hapkemeyer, Katrin Katz Köbbert, Christiane Keppler, Hans-Peter Niendorf, Jane Saks, Jochen Uth
Dramaturgie, Regie:
Martha Freier
Co-Regie:
Lucas Liskowski
Bühne:
André Putzmann
Kostüm:
Jane Saks
Choreografische Beratung:
Franziska Jack Willenbacher
Aus der Schlüsselloch-Perspektive eines wunderlich-naiven und scharfsinnigen Mädchens wird erzählt von umherirrenden wirren Witwen, von goldenem Schuhwerk und liebestollen Männerbriefen, von korsettgezügelten Körpern, wildgewordenen Küchenmaschinen und zeitlosen zylinderförmigen Damen mit ihren Hündchen an schrägen Leinen. Aus neugieriger Distanz beobachtet Rita den weiblichen Kosmos, in dem sie aufwächst: Hausfrauen, Mütter, Nachbarinnen, Tanten, Diven und Wesen zwischen Mann und Frau. Deren Leiden an der Enge und Monotonie ihres Alltags in den 1950 und 60er Jahren, ihre geheimen, oft bizarren Sehnsüchte nach Veränderung und Verwandlung sind das Leitmotiv all dieser Geschichten, die auf die Bühne geholt werden. Sie verbinden sich mit Ritas kindlichen Ängsten, mit erwachender Lust und erträumten Ausschweifungen der Halbwüchsigen bis zu den Phantasiereisen der Neunzigjährigen, die nun nicht mehr auf das Einbrechen einer großen Liebe, sondern „mit angehaltenem Atem auf einen großen Schrecken“ wartet.
In den Dingen ihrer allernächsten Umgebung, den Kleidern, Taschen, Perlenketten, Schals und zartfarbener Seidenwäsche manifestieren sich die Träume dieser Frauen: Gegenstände und Zeichen weiblicher Welterfahrung, Projektionsflächen ihrer Gefühle, Visionen und Erinnerungen.
Das Spiel entfaltet sich auf schmalem Grat zwischen Wirklichkeit und Phantastik, zwischen Satire und Melancholie mit überraschenden Brüchen, Rissen in der bürgerlichen Fassade, Kehrtwendungen und Metamorphosen. Ein Rest von Geheimnis und Rätsel bleibt immer, bereitet gleichermaßen Vergnügen und Gänsehaut.