"Ein Bericht für eine Akademie", Silas Neubauer
Dauer:
Tickets:
6,- (Kirchhoff - Absolventen)
Gespielt am:
Die neueste Abschlussproduktion mit Absolventen der FRITZ-KIRCHHOFF-SCHAUSPIELSCHULE „ DER KREIS“.
I. „Ein Bericht für eine Akademie" von Franz Kafka
Rotpeter: Silas Neubauer
Regie und Ausstattung: Stephan Schäfer
Rotpeter ist als Affe an der Gold-Küste des heutigen Ghana angeschossen und gefangen genommen worden.
Kafka beschreibt einen steilen Prozess des Lernens. Der schon absurde Verlauf der Verwandlung vom Schimpansen zum Menschen kann auf eine gewisse Gesellschaftskritik hindeuten. Der Affe, der sich gezwungen sieht, sich anzupassen, kann als eine Parabel ausgelegt werden. Besonders weil dieser Affe nicht vollends zum Menschen wird, legt der Bericht offen, dass die Assimilation lediglich ein Kompromiss im Überlebenskampf darstellt und zeigt, dass eine so dramatische Wandlung gegen die eigene Person nicht ohne weiteres möglich ist.
(Pause)
II. „Fischers Fritz“ von Raphaela Bardutzki
mit: Sofie Henghuber, Lena Kirchner und Michèle Krebs
Regie: Kay Dietrich
Regieassistenz: Lars Münchow
Ausstattung: Ensemble
Fischer Fritz fischte frische Fische. Früher. Heute nicht mehr. Nach dem Fischsterben in der Oder wurde das Fischen immer mühsamer und nach einem Schlaganfall ist es vollends vorbei mit der Fischerei. Sein Sohn fischt nur noch als Hobby, er ist in die große Stadt gezogen. Um den Umzug in ein Pflegeheim zu vermeiden, wird für Fritz eine polnische Pflegekraft, Piotra, angeheuert.
Mit dem Aufeinandertreffen dreier so unterschiedlicher Figuren als neue Familie auf Zeit begegnen sich Heimat und Fremde, Ländlichkeit und Großstadt, verschiedene Sprachen, ähnliche Einsamkeiten. Und nicht immer verlaufen die Linien so, wie man es zu ahnen meint.
Raphaela Bardutzky hat ein humorvolles, berührendes und sprachlich hochvirtuoses
Potpourrie über Fragen unserer Zeit geschrieben. Wie verhält es sich mit Tradition und Moderne? Was macht ein lebenswertes Leben aus? Drei Lebensentwürfe prallen aufeinander, die trotz aller Unterschiede einen gemeinsamen tragikomischen Weg gehen müssen.
Gewinnerstück des Stückwettbewerbs am Deutschen Theater Berlin 2022!